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Die aktuelle Marktuntersuchung „Monitor zur Energiewende – Perspektive der Energieberater“ von Sirius Campus liefert ein differenziertes Stimmungsbild unter Energieberatern zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) und zur allgemeinen Lage der Branche. Eine Mehrheit von 56 % bewertet das GEG positiv, insbesondere Vollzeit-Energieberater.

Gleichzeitig äußert ein erheblicher Teil der Befragten Kritik, vor allem an der Komplexität und mangelnden Verständlichkeit des Gesetzes.Am häufigsten werden Vereinfachungen, mehr Praxisnähe sowie Flexibilisierungen und gezieltere Fördermaßnahmen gefordert.Beim umstrittenen §71, der Anforderungen an neue Heizsysteme regelt, sprechen sich 36 % für den Erhalt, aber fast ebenso viele für eine Reduktion der Anforderungen aus. Trotz der Kritikpunkte erkennt eine große Zahl der Befragten die Notwendigkeit klarer und verlässlicher Rahmenbedingungen zur Sicherung der Planungssicherheit an.

Parallel dazu verzeichnet die Branche einen Rückgang der Beratungsnachfrage pro Energieberater, was vor allem auf den starken Zuwachs an Beratern zurückgeführt wird. Dennoch bleibt die Motivation hoch: Zwei Drittel wollen ihre Tätigkeit ausbauen, und jeder achte plant Neueinstellungen. Die Zusammenarbeit mit Förderinstitutionenwie BAFA und KfW wird im Vergleich zum Vorjahr besser bewertet, insbesondere durch schnellere Bearbeitungen. Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin bei der Erreichbarkeit. Die Grundüberzeugung von der Machbarkeit der Energiewende bleibt auch unter Fachleuten ambivalent. Nur 15 % halten das Ziel einer fast vollständigen Versorgung mit erneuerbaren Energien bis 2045 für sehr wahrscheinlich, 41 % zumindest für wahrscheinlich. Eine Mehrheit zeigt sich abwartend, was laut Studienleitung vor allem am Mangel eines konkreten, positiv besetzten Zukunftsbildes liegt. Dabei haben Energieberater eine zentrale Rolle: Gelingt es ihnen, anschauliche Szenarien zu vermitteln, kann dies sowohl die eigene Motivation als auch die Investitionsbereitschaft ihrer Kunden steigern.

Insgesamt macht die Studie deutlich, dass die Energieberaterbranche trotz struktureller Herausforderungen weiterhin engagiert ist und ein hohes Potenzial für die Umsetzung der Energiewende birgt – vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen bleiben planbar, verständlich und praxistauglich.