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In der modernen Architektur und Bauweise spielt die Luftdichtheit von Gebäuden eine entscheidende Rolle. Sie ist nicht nur ein Faktor für den Komfort der Bewohner, sondern auch für die Energieeffizienz und die Langlebigkeit des Gebäudes. Eine gute Luftdichtheit reduziert den unkontrollierten Luftwechsel, der durch Druckunterschiede zwischen dem Innen- und Außenbereich eines Gebäudes entsteht. Wenn ein Gebäude nicht ausreichend luftdicht ist, kann dies zu erheblichen Wärmeverlusten und sogar zu Bauschäden durch Tauwasser führen.
Um diese Probleme zu vermeiden, ist es unerlässlich, dass alle wärmeübertragenden Außenflächen eines Gebäudes, insbesondere in den Bereichen von Fugen, Anschlüssen und Durchdringungen, luftdicht ausgeführt werden. In den Bauzeichnungen wird der lückenlose Verlauf der luftdichten Ebene oft als „rote Linie“ festgelegt. Bei der Planung sollten einige wichtige Hinweise beachtet werden:
Um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu überprüfen, wird das Differenzdruckverfahren, auch bekannt als Blower-Door-Test, eingesetzt. Dieses Verfahren misst, wie oft die Luft in einem geschlossenen Gebäude innerhalb eines definierten Zeitraums (pro Stunde) ausgetauscht wird. Der ermittelte Wert wird in n50 angegeben, was bedeutet, wie oft die Luft bei einem Druckunterschied von 50 Pascal zwischen innen
Für die Messung wird das Innenvolumen des Gebäudes, die Höhe, die Hüllfläche und die Nettogrundfläche berücksichtigt. Der Begriff „Blower Door“ ist markenrechtlich geschützt und bezieht sich speziell auf die Minneapolis BlowerDoor. Bei der Durchführung des Tests wird ein luftdichtes Gerät in eine Öffnung der Außenhülle, wie ein Fenster oder eine Tür, eingebaut. Alle Türen innerhalb des Hauses werden geöffnet, während alle Öffnungen nach außen geschlossen werden.
Zu Beginn des Tests wird die vorhandene Luft aus dem Gebäude abgesogen, bis ein Druckunterschied von 50 Pascal erreicht ist. Ein angeschlossener Computer ermittelt die erforderliche Drehzahl des Ventilators, um den Unterdruck im Gebäude aufrechtzuerhalten. Anhand dieser Drehzahl berechnet eine Software, wie oft die Luft ausgetauscht wird. Nach der Messung im Unterdruck erfolgt eine weitere Messung im Überdruck.
Ein Beispiel: Ein n50-Wert von 3,0 bedeutet, dass bei einem Druckunterschied von 50 Pascal die Luft im Gebäude innerhalb einer Stunde dreimal ausgetauscht wird. Dieser Wert erfüllt gerade die Anforderungen der Energieeinsparverordnung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Luftdichtheit von Gebäuden ein wesentlicher Aspekt für die Energieeffizienz und den Schutz vor Bauschäden ist. Die normgerechte Blower-Door-Messung ist ein effektives Mittel, um die Luftdichtheit zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Bauvorschriften eingehalten werden. Ein gut geplantes und ausgeführtes luftdichtes Gebäude trägt nicht nur zur Reduzierung der Energiekosten bei, sondern sorgt auch für ein angenehmes Wohnklima.
Haben Sie auch schon gehört: „Häuser müssen atmen!“ oder „Luftdichtung ist Quatsch!“? Solche Mythen begegnen uns in der Praxis häufig. Doch rund um das Thema Luftdichtheit von Gebäuden gibt es viel mehr zu wissen!
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